Currencytheorie

Currencytheorie
Currencytheorie
 
['kʌrənsɪ-; englisch »Währung«], geldtheoretischer Ansatz im England des 19. Jahrhunderts (Lord S. J. Loyd Overstone, R. Torrens, J. R. MacCulloch; Vorläufer: D. Ricardo). Basierend auf der Quantitätstheorie, wird eine 100%ige Golddeckung der Banknoten gefordert, um Preisniveaustabilität aufrechtzuerhalten. Eine Kreditausweitung, z. B. durch verstärkte Inanspruchnahme von Handelswechseln, führt danach zu einer Erhöhung des Notenumlaufs oder der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, was beides gleichermaßen preistreibend wirkt. Dennoch wurde die Regulierung der eng abgegrenzten Geldmenge (Münzen plus goldgedeckte Banknoten) als ausreichend für die Preisniveaustabilisierung betrachtet, weil eine proportionale Entwicklung der Geldmenge und des Handelskreditvolumens unterstellt wurde. Die Currencytheorie schlug sich in der Peelsakte (Bankakte) von 1844 nieder. Gegensatz: Bankingtheorie. Bis heute hält die theoretische Kontroverse an, ob sich die Geldpolitik auf die Steuerung einer mehr oder weniger eng abgegrenzten Geldmenge beschränken kann oder ob das Kreditvolumen mitreguliert werden sollte, wie es die Bankingtheorie nahe legt.

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Currencytheorie — (Currencyschule, Currency principle), die hauptsächlich von Normann und Lord Overstone verteidigte und auch von R. Peel angenommene Lehre, nach der Münzen und Banknoten zusammen das Landesgeld bilden. Ein Land könne nur eine bestimmte Menge von… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Currencytheorie — Cur|ren|cy|the|o|rie [ kʌrənsi...] die; <zu engl. currency »Währung« (dies über mittelengl. currentia aus lat. currens, Gen. currentis, Part. Präs. von currere »laufen, eilen«) u. ↑Theorie> Währungsprinzip, nach dem die Banknotenausgabe an… …   Das große Fremdwörterbuch

  • Banken — Banken, Anstalten zur Vermittelung des Geld und Kreditverkehrs. Übersicht des folgenden Artikels: Die B. dienen in der Regel einem doppelten Zweck. Sie können einmal zur Regelung und Verbesserung des Zahlungswesens dienen, wie die Giro ,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Bankingtheorie — Bankingtheorie, s. Currencytheorie …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Overstone — (spr. ōwerston), Samuel John Lloyd, Baronet, engl. Finanzmann, geb. 25. Sept. 1796 in London, gest. 17. Nov. 1883, unter dem bürgerlichen Namen Lloyd Mitinhaber eines der ersten Diskonthäuser Londons, ward 1850 als Lord O. in das Oberhaus… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Bank von England — Bank von England,   englisch Bank of England [ bæȖk əv ɪȖglənd], Zentralnotenbank Großbritanniens, Sitz: London. Gegründet 1694 als private Aktienbank, erhielt sie Notenausgaberecht und durfte übrige Bankgeschäfte betreiben. Durch die Peelsche… …   Universal-Lexikon

  • Bankakte — Bankakte,   englisch Bank Charter Act [ bæȖk tʃɑːtə ækt], Kurzwort Bank Act [ bæȖk ækt], die 1844 von R. Peel geschaffene gesetzliche Grundlage (Peelsakte) der Bank von England und des britischen Notenumlaufs. Unter dem Einfluss der… …   Universal-Lexikon

  • Bankingtheorie —   [ bæȖkɪȖ , englisch], im England des 19. Jahrhunderts entwickelter geldtheoretischer Ansatz (Hauptvertreter: T. Tooke, John Fullarton, * 1780, ✝ 1849), wonach nicht nur Geld im engeren Sinn (Banknoten, Münzen) Geldfunktion ausübt und damit das… …   Universal-Lexikon

  • Notendeckung — Notendeckung,   die ursprünglich meist gesetzlich vorgeschriebene Bereitstellung von Mitteln zur Einlösung der zur Notenbank zurückströmenden Banknoten. Zunächst bestand die Notendeckung nur aus Metall, meistens Gold (Golddeckung) im Sinne der… …   Universal-Lexikon

  • Overstone —   [ əʊvəstn], Samuel Jones Loyd [lɔɪd], 1. Baron (seit 1860), englischer Bankfachmann und Geldtheoretiker, * London 25. 9. 1796, ✝ ebenda 17. 11. 1883; Mitinhaber eines Londoner Bankhauses und einer der Hauptvertreter der Currencytheorie; war… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”